Ein Haus muss atmen!

Früher war auch unter Fachleuten die Ansicht weit vertreten, dass ein jedes Wohngebäude eine gewisse Undichtigkeit aufweisen muss, um einen Luftaustausch zu ermöglichen. Eine absolut dichte Gebäudehülle galt als gefährlich, insbesondere erwartete man hierdurch Schäden an der Gebäudesubstanz.

Umfangreiche Untersuchungen haben in den letzten Jahren bewiesen, dass diese auch heute noch weit verbreitete Meinung grundlegend falsch ist. Man weiß mittlerweile, dass durch eine undichte Gebäudehülle, meist einhergehend mit einer schlechten Dämmung des Gebäudes, sowohl Bauschäden hervorgerufen werden als auch das Wohlbefinden der Hausbewohner empfindlich gestört wird (Zugluft, Schallschutz, Luftqualität). Letztlich wirkt sich eine undichte Gebäudehülle auch negativ auf die Energiebilanz aus - die Heizkosten steigen.

 

Wie kommen Fachleute zu solchen Behauptungen?

Bausachverständige wissen heute, dass wesentlich mehr Bauschäden durch Konvektion als durch Diffusion entstehen. Dazu ein Beispiel: Eine Undichtigkeit im Bereich eines Gebäudedaches wird im Winter auf Grund der nach oben steigenden warmen Raumluft von Innen nach Außen durchströmt. Die meist feuchte Raumluft kühlt im Bereich der Undichtigkeit schnell ab, es bildet sich Kondensat und schlägt sich im angrenzenden Bauteil nieder (Konvektion) – ein entsprechender Schaden an dieser Stelle ist vorprogrammiert.

Sollte umgekehrt der seltene Fall vorliegen, dass der äußere Luftdruck den Inneren übersteigt, sind starke Zuglufterscheinungen festzustellen. Dies gilt insbesondere bei Undichtigkeiten in Fußbodennähe. Hier mischt sich die kalte Luft am Boden schlecht mit der nach oben drängenden warmen Raumluft – die thermische Behaglichkeit im Gebäude ist empfindlich gestört.

Auch ist die Luftwechselrate je nach Wetterlage vollkommen unterschiedlich. So wird bei ruhigem Wetter und annähernd gleicher Außen- und Innentemperatur ein Luftaustausch kaum stattfinden – die "verbrauchte" Raumluft wird nicht ausgetauscht, die Gesundheit der Hausbewohner leidet. Im Gegensatz dazu kommt es bei winterlichen Temperatur- und Druckunterschieden zwischen Innen und Außen zu einer zu großen Luftwechselrate. Die Luft wird weitaus öfter ausgetauscht, als es eigentlich erforderlich wäre. Mehr einströmende Luft als erforderlich muss aufgeheizt werden, die Heizkosten steigen.

Auch ist anzumerken, dass ein Austragen allen anfallenden Wasserdampfes allein durch Undichtigkeiten über kurz oder lang zu Konvektion und damit einhergehend zu Bauschäden führen würde. 

Eine geregelte Lüftung muss daher - im Idealfall über eine automatische Lüftungsanlage - oder über Fensterlüftung sichergestellt werden.

 

Die Vorschriften

Die lange Zeit gültige Wärmeschutzverordnung wurde kürzlich durch die Energieeinsparverordnung ersetzt. Nähere Informationen finden Sie in Kürze auf unseren Internetseiten!

 

Und die Dämmung?

Alleine eine luftdichte Gebäudehülle ist jedoch kein Garant für eine angenehmes Wohnklima. Man stelle sich vor, dass die Außenwände eines Gebäudes aus sicher luftundurchlässigem Massivbeton bestünden. Jeder weiß, dass die Dämmwirkung dieses Baustoffes gegen Null tendiert, ein behagliches Wohnen in einem solchen Gebäude also auch bei intensivem Heizen nicht möglich wäre – die Wände wären immer kalt, ständige Zugluft die Folge.

Daraus folgt, dass die Gebäudehülle neben der Luftdichtigkeit auch eine entsprechende Dämmwirkung entfalten muss. Diese Forderung führt insbesondere im Massivbau immer wieder zu Problemen - z. B. bei Fenster- und Türstürzen, Ringankern oder Massivdecken. Ein Verfahren zum Aufdecken solcher Schwachstellen ist die Untersuchung der entsprechenden Gebäude mittels einer Infrarotkamera, die sogenannte Thermografie. 

Auch dieses Verfahren wird von uns angeboten, entsprechende Informationen finden Sie auf den speziell zu diesem Themenbereich erstellten Internetseiten. 

 

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